Wiedereinstieg mit System

Familienzentren unterschreiben Kooperationsvertrag mit Arbeitsagentur und Jobcenter

Beruflicher Wiedereinstieg mit System

 

 

 

Familienzentren, Arbeitsagentur und Jobcenter schließen Kooperationsvereinbarung

Nach einer Phase der Kindererziehung wieder bzw. erstmals in den Beruf einzusteigen, ist insbesondere für Frauen nach wie vor eine große Herausforderung. Sie müssen sich auf dem Arbeitsmarkt orientieren, sich neuen Anforderungen stellen und gleichzeitig die Betreuung der Kinder sicherstellen. „Neue Wege NRW – beruflicher Wiedereinstieg mit System“, heißt ein vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW und dem Europäischen Sozialfonds gefördertes landesweite Projekt, das Frauen aber auch Männern nach der Familienphase bei der Berufsrückkehr nachhaltig unterstützen will. Die Stadt Gronau ist einer von landesweit sechs Modellstandorten, in denen die „neuen Wege“ erprobt werden.

Das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen und das Frechener Institut für Innovation & Bildung (innovaBest) arbeiten seit Anfang 2011 gemeinsam mit den Beteiligten vor Ort an dem Projekt. „Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagentur, Jobcenter und der Jugendhilfe zu verbessern und weiter auszubauen, um den Wiedereinstieg in den Beruf nach der Kindererziehung zu erleichtern“, so die Erste Beigeordnete der Stadt Gronau, Sandra Cichon. „Eine besondere Rolle spielen dabei die Familienzentren, die neben der Kinderbetreuung eine umfassende soziale Unterstützung für Kinder und ihre Familien in unserer Stadt anbieten“, so Cichon weiter.

Auf regelmäßigen Projekttreffen haben die Partner in Gronau bereits Konzepte erarbeitet, wie Informationen zum (Wieder-)Einstieg in den Beruf im Rahmen von Veranstaltungen in den Familienzentren durch die Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit vermittelt werden können. Mehrere Familienzentren hätten solche Veranstaltungen bereits erfolgreich durchgeführt, so Karin Hartmann von der Agentur für Arbeit. „Die Treffen kommen bei den Teilnehmerinnen sehr gut an. Im Familienzentrum gibt es für sie weniger Hemmschwellen“, erklärt Hartmann weiter. Schon ein kurzes Gespräch mit der Expertin im Elterncafé kann für eine Mutter der Anstoß sein, weitere Beratungsangebote zu nutzen und aktiv den beruflichen Wiedereinstieg zu betreiben.

Um die bewährte Zusammenarbeit zu verfestigen und auch formell auf die Beine zu stellen, schlossen die Arbeitsagentur, das Jobcenter und die Familienzentren der AWO „Alter Postweg“, des DRK „Zum Regenbogenland“, das städtische Familienzentrum „Luise“ sowie die katholische Einrichtung „St. Josef“ in Epe am Dienstag (27. November) im Gronauer Rathaus eine Kooperationsvereinbarung ab. Die Partner streben an, regelmäßig Veranstaltungen zum Wiedereinstieg in den Familienzentren in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter für die Stadt Gronau durchzuführen. Schließlich, so sind sich alle Beteiligten einig, soll die Vermittlung in Arbeit nicht an fehlender Kinderbetreuung scheitern.

Foto: Vertreter der Familienzentren, der Agentur für Arbeit und des Jobcenters schlossen jetzt eine Kooperationsvereinbarung im Gronauer Rathaus, um die Zusammenarbeit auf breitere Füße zu stellen. Die ersten Unterschriften leisteten Karin Hartmann von der Agentur für Arbeit, Erste Beigeordnete Sandra Cichon und die Leiterin des Familienzentrums Luise, Ingrid Bergmann-Riemer (sitzend v.r.).